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4.1.2018 So ein Luxus!

Eigentlich scheint es für hier kein Luxus zu sein.

Früchteparadies auf Mauritius

In der Früh gehen wir in unseren Garten und pflücken uns eine Kokosnuss von einer Palme. Martin öffnet sie mit wenig geeignetem Werkzeug – einem Taschenmesser und einem eher stumpfen großen Messer aus der Küche. Zusehen kann ich ihm dabei nicht, nur hoffen, dass er weiß was er hier tut.

Zum Frühstück gibt es frisches Kokoswasser. Das Kokosfleisch schneiden wir klein und streuen es auf unseren warmen Porridge.

Als Snack Zwischendurch schneiden wir eine Ananas auf. Wir haben sie am Vormittag bei einem Obstverkäufer am Strand gekauft. Sie schmeckt sehr süß und hat auch einen Hauch Kokosgeschmack in sich. Wir genießen jeden Bissen davon.

Im Geschäft kaufen wir eine Papaya, eher noch mit Vorsicht. Papayas sind angeblich sehr bitter, nicht wirklich süß und sollen eher geschmacklos sein. Zumindest haben uns das so ein paar Freunde geschildert. Außerdem haben wir in Paris einmal diese Erfahrung gemacht. Sehr gesund soll sie aber sein. Eher vorsichtig löffeln wir unsere erste lokale Papaya. Sie schmeckt ausgesprochen gut. Eine dezente Süße, sehr weiches Fruchtfleisch und gar nicht bitter. Papayas stehen ab jetzt regelmäßig auf unserem Speiseplan.

Bei einem Spaziergang durch Zuckerrohrfelder kommen wir in die nächste Ortschaft. Wir werden leider immer wieder von streunenden Hunden verfolgt und angebellt. Martin scheint es nichts auszumachen. Meine Knie sind schon etwas weich und klapprig. Bitte, bitte tut uns nichts. An den Hunden vorbei stehen wir auf einmal vor einem riesigen Baum. So einen Baum habe ich noch nie gesehen. Es schießt mir sofort – das muss ein Mangobaum sein. Es hängen ganz viele grüne Mangos darauf. Eine Mauritierin sieht uns und spricht uns an. Ich frage sie, ob das ein Mangobaum ist. Sie bejaht dies und fragt uns, ob wir welche haben wollen. Ganz aufgeregt und voller Freude pflücken wir eine Mango vom Baum. Sie ist leider noch ganz grün und hart. Die Dame meint wir sollen kurz warten. Sie verschwindet in ihrem Haus und kommt mit einer Mango zurück. Sie drückt sie uns in die Hand. Diese sieht sehr reif aus, ist dunkel gelb/orange und duftet sehr lecker. Wir bedanken uns bei ihr.

Zum Abendessen als Nachspeise probieren wir Bananen, natürlich auch auf Mauritius gewachsen. Sie sind so klein und zart. Schmecken aber viel intensiver nach Banane, als die, die ich so kenne.

Jedes Mal seitdem wir hier sind und ich so eine Frucht genieße, schießt es mir in den Kopf: „Das ist so ein Luxus.“ Jetzt überdenke ich meine Gedanken. Eigentlich scheint es für hier kein Luxus zu sein. Das wächst hier alles lokal. Wir können uns die Früchte zum Teil selbst von den Bäumen oder Palmen pflücken. Es ist doch viel mehr ein Luxus, wenn wir diese tropischen Früchte in Österreich beim Supermarkt kaufen. Sie müssen extra importiert werden und haben lange Transportwege hinter sich. Genau deshalb schrecke ich doch oft zurück diese Leckerein zu kaufen. Wahrscheinlich glaubt mein Hirn deshalb, dass es ein Luxus ist. Ich akzeptiere das und werde die Früchte weiterhin als Luxus betrachten. Denn für uns in Europa ist es keine Selbstverständlichkeit. Danke, danke, dass wir reisen können und diese Früchte als lokales Obst zu uns nehmen zu dürfen.

6 Comments

  • 07/01/2018
    reply
    Iris

    Mhmmmm habe beim Lesen direkt mitgeschmeckt ? Danke fürs Teilen des Früchteparadieses! Enjoy ❤️

  • 08/01/2018
    reply
    Ursi

    Da seid ihr als raw vegans wirklich am richtigen Ort!

  • 09/01/2018
    reply
    Stephanie

    Purer Luxus, aber noch schöner, wenn man sich dessen bewusst ist 🙂 Viel Freude mit eurem großen Früchtegarten 😉

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