27.2.2018 Roche Noire Lavahöhlen
Wir fahren nach Roche Noire. Dort gibt es mehrere Lavahöhlen.
Wisst ihre wie diese entstehen? Die Lava fließt vom Vulkan in Richtung Meer. An der Oberseite kühlt sie langsam ab und wird hart. Darunter jedoch bleibt sie heiß und fließt weiter. Schicht für Schicht kühlt sie ab und es bilden sich Lavatunnel unter der Oberfläche in denen die heiße Lava weiter fließt. Kommt kein Nachschub mehr, kann es passieren, dass diese Tunnel hohl überbleiben. Wer weiß wieviele es davon gibt? Wahrscheinlich unzählige. Wir besuchen heute ein paar davon.
Auf den Azoren waren wir auch schon in Lavahöhlen. Dort kannst du in den Höhlen sogar heiraten. Alles gut ausgeleuchtet und beschrieben. Ähnliches haben wir hier erwartet. Es kommt jedoch ganz anders.
Die ersten Höhlen sind nicht schwer zu finden. Jedoch finden wir weder ein Beschreibung noch eine Kassa, noch ein Licht. Gut, dass wir unsere Stirnlampe mitgebracht haben…
Wir gehen zur ersten Höhle runter. Etwas unsicher sind wir schon. Kein Mensch weit und breit. Bilder von diversen Horrorfilmen tauchen in uns auf. Dort drinnen ist es wirklich dunkel, schwarz. Die Stirnlampe macht nicht viel Licht. Wenn dann eher punktuell. Trotzdem packt mich die Neugier. Ich lasse meinen Rucksack bei Marie und gehe ein Stück weiter. Ist ein Ausgang am anderen Ende? Zu sehen ist keiner. Über viel Stein und Geröll geht es ins innere der Höhle. Ein Ausgang vor mir ist immer noch nicht sichtbar. Das fasst verschwindende Licht der Stirnlampe gibt jedoch wunderschöne Lavagänge preis. Unglaublich wie dutzende Tonnen von Stein so eine Höhle formen können. Immer wieder liegen große Steine am Boden. Der Gedanke, dass diese gestern heruntergefallen sind macht mir ein mulmiges Gefühl. Sie liegen jedoch wahrscheinlich schon tausende Jahre hier.
Ich gehe weiter. Es ist feucht und stockfinster. Ich sehe immer nur das was ich gerade anleuchte. Jetzt ist der Moment wo die Horrorfilmmusik lauter wird. Gleich kommt das böse Monster um die Ecke. Ich war nie ein Freund von Dunkelheit. Dies ist jedoch eine wunderschöne Erfahrung. Eine ganz andere Welt. Ich genieße es und gehe weiter und weiter. Unglaublich was die Natur abseits des Tages zu bieten hat. So ein Ruhe und Geborgenheit. Ein spürbarer Friede.
Mein Körper und die Augen haben sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt. Lange hab ich mich gefragt, ob ich denselben Weg wieder zurück gehen muss. Plötzlich taucht jedoch das berühmte Licht am Ende des Tunnels auf. Der Ausgang ist nicht groß und muss erklettert werden, aber er ist da. Eindeutig. Ich genieße noch die letzten Atemzüge bevor ich aus der Höhle steige. Wieder im Tageslicht habe ich das Gefühl, dass meine Sinne um das tausendfache geschärft sind. Vor allem der Sehsinn. Sowas kann nicht beschrieben werden. Sowas ist nur erlebbar. Eine Erfahrung für die ich sehr dankbar bin.
Zurück bei Marie wundert sie sich, dass ich von oben zu ihr komme und nicht durch die Höhle, in die ich hinab gestiegen bin. Sie ist jetzt auch neugierig geworden. Gemeinsam erkunden wir alle Höhlen, die wir finden können. Teilweise mit Wasser geflutet oder von Fledermäusen bewohnt ein wirkliches Erlebnis. Danke dafür.
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